Fördermassnahmen Gelbbauchunke

Gelbbauchunke. Foto: Andreas Meyer

Die stark gefährdete Gelbbauchunke braucht für ihre Fortpflanzung besonnte und unbewachsene Tümpel von wenigen Quadratmetern Grösse, die im Sommer auch austrocknen dürfen und regelmässig umgestaltet werden. Früher entstanden solche Tümpel in den Auenlandschaften entlang von Flüssen. Heute schafft solche Kleinstgewässer hauptsächlich der Mensch - absichtlich oder unabsichtlich. Sei es durch den Abbau von Kies und Lehm oder durch das Befahren von unbefestigten Wegen in Feld und Wald. In diesen Tümpeln und Karrenspuren entwickeln sich die Kaulquappen innerhalb weniger Wochen zu kleinen Unken mit der typisch gelb-schwarzen Bauchzeichnung. Diese halten sich oftmals in Landlebensräume auf. Dort brauchen sie genügend Bodenfeuchtigkeit und Verstecke wie Streu, liegendes Altholz, Gras oder lockeren Waldboden.

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 Die Gelbbauchunke hat einen gelb-schwarzen Bauch.Foto: Kurt Grossenbacher


Wie in anderen Gebieten der Schweiz ist die Population der Gelbbauchunken im Oberaargau in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurück gegangen. Die einzelnen Standorte sind oder waren bis vor kurzem voneinander isoliert. So auch die Verbreitungsschwerpunkte bei Roggwil-St. Urban und Aarwangen-Wynau. Zwischen 2009 und 2014 konnten in folgenden Gemeinden im Wald oder auf Landwirtschaftsland 55 (!) Tümpelgruppen angelegt werden: Aarwangen, Altbüron, Berken, Graben, Heimenhausen, Langenthal, Lotzwil, Melchnau, Murgenthal, Pfaffnau (St. Urban), Roggwil, Wolfwil und Wynau. Mehr als die Hälfte der Massnahmen befinden sich in den Rottaler Gemeinden: Die Unkentümpel direkt an der Rot tragen zur Vernetzung des starken Bestands in der Lehmgrube Roggwil mit der Lehmgrube Unter Berghof (Gde. Pfaffnau) bei. Speziell in diesem Teil des Smaragd-Gebiets wird mit den Tümpeln auch die gefährdete Kreuzkröte gefördert. Tiere oder Laich dieser Art fanden sich auch in Tümpeln bei Aarwangen und Heimenhausen, z.B. bei St. Urban trat auch die seltene Ringelnatter in Erscheinung. Mit den Tümpelgruppen wird nicht nur die Vernetzung der einzelnen Vorkommen auf lokaler, sondern auch auf regionaler Ebene und möglicherweise sogar zwischen der Nordostschweiz und dem Berner Seeland verbessert.

 

Neu angelegter Tümpel. Foto: Werner Stirnimann